Aufzucht von europäischen Welsen in Netzgehegen durch Verfütterung von zerkleinerten Weißfischen
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Die Daten der Wels-Aufzuchtversuche sind in Tab. 1 zusammengefasst.
Tab. 1: Produktionsdaten
Die Welse zeigten entsprechend der ernährungsbedingten Steigerung der Trockensubstanz- und Bruttoenregiegehalte der zur Fütterung verwendeten Futterfische am Ende der Fütterungsperiode ebenfalls höhere Trockensubstanz- und Bruttoenergiegehalte. Unter Berücksichtigung der Filet-Werte scheinen sie diese Energien weniger im Filet sondern überwiegend als Depotfett in der Bauchhöhle einzulagern. Auskunft über weitere Parameter zur Produktqualität gibt Tabelle 2. Im Vergleich zu Welsen, die mit verschiedenen Trockenfuttermitteln gefüttert wurden (WEDEKIND 2002), wiesen die mit Fisch gefütterten Welse ähnliche Werte auf.
Der tägliche Arbeitsaufwand (Fütterung, Futterzubereitung, Reparaturarbeiten) betrug etwa 0,25 0,35 Stunden. Legt man einen Stundensatz von 15-20 € zu Grunde, betrug der Kostenaufwand bei mittlerer Fütterungsdauer von 154 Tagen und 46,2 Arbeitsstunden 693-924 €. Für das Besatzmaterial waren 8,50 €/kg aufzubringen und der theoretische Verkaufspreis (lebendfrisch, Direktvermarktung) lag bei 7,56 €/kg. Daraus ergab sich für die untersuchte Produktionsintensität ein mittlerer Erlös von 390,85 €/ 50 kg Besatz. Berücksichtigt man außerdem den zusätzlichen Arbeitsaufwand, wird ersichtlich, dass sich die Haltung und Fütterung von Welsen mit fischereilichen Beifang über eine Fütterungsperiode betriebswirtschaftlich kaum amortisiert. Dies sieht natürlich anders aus, wenn z.B. ein preiswerteres Besatzmaterial erhalten werden kann bzw. die Besatzfische aus dem Eigenfang gestellt werden können. Die Rückstandsuntersuchungen von 20 Welsfilets der Praxisbetriebe zeigten bei den Schwermetallen (Quecksilber, Blei und Cadmium) für Quecksilber und Blei eine prinzipielle Anreicherung, die jedoch beim Quecksilber zu keiner Grenzwertüberschreitung führte. Anders sah es bei Blei aus. Hier überschritten am Standort A drei Proben den Grenzwert von 0,2 mg/kg FM und am Standort B vier Proben. Auch für die chlororganischen Rückstände waren z.T. signifikante Anreicherungen feststellbar, die aber nicht zu lebensmittelrelevanten Grenzwertüberschreitungen führten. Am Standort B waren jedoch bei den Verbindungen pp-DDE und pp-DDD auffällige Werte aufgetreten.
Autoren: Steffen Zahn Reik Rosenkranz |